Hamburger Abendblatt berichtet: Hamburgs erster „Knochenbrecher“ für Mensch & Tier
Leider können sich Haustiere nicht auf diese Weise mitteilen. Sie leiden im Stillen, sind weniger aktiv, verändern ihre Gangart und zeigen nur selten, dass irgendetwas nicht stimmt. Doch haben auch Tiere häufig mit Blockaden und Verspannungen zu kämpfen, die sie von einer uneingeschränkten Lebensweise abhalten. Chiropraktik.Hamburg ist die einzige Praxis in der Hansestadt, die sowohl Menschen als auch Tiere behandelt. Im Interview mit dem Hamburger Abendblatt erklärt Chiropraktor Joonas Mucha seine Behandlungsmethoden und welche Rolle die Selbstheilung für die Genesung spielt.
Joonas, als Chiropraktor behandelst du sowohl Menschen als auch Tiere. Welche Behandlungsschwerpunkte setzt du dabei?
Die meisten meiner Patienten klagen über Schmerzen im unteren Rücken, Nackenbeschwerden und Kopfschmerzen. Es gibt aber auch weniger eindeutige Signale des Körpers, dass etwas nicht stimmt, in etwa ein ständiges Kribbeln in den Fingern. Die Antwort ist häufig in einer Blockade der Wirbel oder in den Gelenken begründet.
Bis so etwas auf die Wirbelsäule zurückgeführt wird, vergeht wahrscheinlich einige Zeit. Wann suchen Patienten eure Praxis auf?
Das ist richtig. Man kann schon sagen, dass die Patienten erst einmal herumgereicht werden, bis sie bei uns ankommen. Gängige Methoden der Schulmedizin gegen Schmerzen sind Spritzen oder auch Operationen. Aber das heißt leider nicht, dass die Beschwerden nicht wiederkommen. Wir konzentrieren uns bei Chiropraktik.Hamburg auf eine langfristige Behebung des Problems. Zum Glück gibt es auch zunehmend Menschen, die sich für alternative Heilmethoden interessieren, auch wenn diese gar nicht oder nur teilweise von der Krankenkasse übernommen werden.
Haben Tiere denn dieselben Beschwerden wie wir Menschen?
Die Wirbelsäule von Hunden ist der des Menschen sehr ähnlich. Das Skelett von Mensch und Tier hat sich nicht so schnell dem modernen Lebensstil angepasst. Das heißt, ein Tier in freier Wildbahn hat weniger Beschwerden als das Haustier. Haustiere passen sich den Bewegungen und der Lebensart des Besitzers an, sie laufen nicht so viel, sind insgesamt träger. Vielleicht meint der Besitzer es auch zu gut bei der Fütterung, dieses zusätzliche Gewicht belastet dann Knochen und Gelenke und so kommt es beim Spielen etc. schneller zu Verletzungen.
Tiere sprechen bekanntlich nicht unsere Sprache. Wie bemerkst du bei einem Tier, welche Beschwerden es hat?
Erst einmal höre ich mir die Geschichte des Frauchens oder Herrchens an. Meist liegt das Geschehene dann schon einige Wochen oder Monate zurück. Tiere gewöhnen sich nämlich recht schnell eine Schonhaltung an, um z.B. das betroffene Gelenk weniger zu belasten und trotzdem laufen zu können. Diese Gangart nehme ich dann genauer unter die Lupe und erkenne recht schnell, wo das Tier falsch belastet. Zudem ist es enorm wichtig, innerhalb kürzester Zeit, eine Verbindung und Vertrauen zu dem Tier aufzubauen, damit es für mich zugänglich wird.
Wie lokalisierst du dann denn „Brandherd“?
Durch das Abtasten der Wirbelsäule sowie der Muskulatur kann ich gezielt Blockaden und Verspannungen ausmachen. Auch das Hautbild gibt Aufschluss über den Zustand, gestresste Tiere neigen dazu, sich häufig zu kratzen oder aber sie schaffen es aufgrund der Beschwerden nicht mehr, sich richtig zu schütteln.
Und diese Blockaden werden dann sowohl bei Mensch als auch bei Tier „justiert“. Was können sich die Lesenden darunter vorstellen?
Justieren bedeutet, dass ich die Blockade mit einer gezielten Handbewegung löse. Manchmal ist es so, dass dieses Lösen sofortige Beschwerdefreiheit verschafft. Manchen ist vielleicht der „Knochenbrecher“ Tamme Hanken ein Begriff, der mit seinen Griffen vornehmlich die Schmerzen von Pferden gelindert hat. Der Auslöser der Beschwerden ist somit behoben. Doch ist dieses Justieren nur ein Teil der Behandlung, mit dem wir erreichen wollen, dass der Körper zur Selbstheilung findet. Es gehört nämlich noch mehr dazu, um wirklich langfristig beschwerdefrei zu sein.
Was heißt das?
Wenn die Blockade gelöst ist, ist der Patient nicht automatisch geheilt, auch wenn die Ergebnisse bei Tieren meist deutlich schneller zielführend sind als beim Menschen. Wir hatten einen zwölfjährigen Golden Retriever hier, der nach einer Sitzung wie neu war. Der Mensch ist jedoch etwas „verkopfter“. Man hat sich sein Leben lang bestimmte Haltungen angewöhnt, die ungesund sind. Wird an diesen nicht gearbeitet, kann es sein, dass ähnliche Probleme erneut auftauchen. Dann sind vielleicht um die fünf bis sechs Behandlungen notwendig. Zusätzlich empfehlen wir unseren Patienten, an unserem Bewegungstraining teilzunehmen, das wir einmal wöchentlich anbieten.
Was genau passiert bei diesem Bewegungstraining und wie kann es mir helfen?
Unter dem Titel „moving sapiens“ möchten wir den Teilnehmenden zu natürlicheren Bewegungsabläufen verhelfen, sozusagen „back to nature“. Es handelt sich also nicht um eine Form von Krafttraining oder ähnliches, sondern um Bewegungen, die unsere Vorfahren wie selbstverständlich täglich ausgeführt haben. Wir jedoch heute nicht mehr, obwohl sich unsere Skelette und die Anatomie nicht weiterentwickelt haben. Diese Kombination aus der Behebung des Verursachers (Justierung), weiterführenden Behandlungen und dem Bewegungstraining verhelfen zu langfristiger Beschwerdefreiheit.
Veröffentlicht war der Artikel unter Hamburger Abendblatt Online „Behandlungstipps„.
Hinterlasse einen Kommentar